Wieder ein Drama, wieder ein Adler-Sieg

Sparkasse Schwaz Handball Tirol steht offenbar auf Herzschlagfinale in dieser Saison. Im Heimspiel der 2. Runde im HLA MEISTERLIGA Grunddurchgang gab es gegen die HSG Holding Graz einen hauchdünnen 29:28-Erfolg.

Erstes Heimspiel, zweiter Sieg, vier Punkte auf dem Konto. Der Saisonstart hätte für Sparkasse Schwaz Handball Tirol nicht besser laufen können. Dabei beträgt die Tordifferenz nach den ersten beiden Spieltagen in der HLA MEISTERLIGA gerade einmal plus zwei. Denn erneut lieferten sich die Adler einen dramatischen Schlagabtausch, diesmal mit der HSG Holding Graz. Für die Steirer war es nach dem 23:24 zum Auftakt gegen Hard die zweite Niederlage mit nur einem Tor Unterschied, für die Tiroler nach dem 34:33 bei den BT Füchsen der zweite Sieg mit dem knappsten aller Vorsprünge. In einer Woche geht es für Sparkasse Schwaz HT dann zu Aufsteiger UHC Speed Connect Hollabrunn.

Bevor das Spiel in der gut besuchten Osthalle begann, gab es eine Trauerminute für den ehemaligen HLA-Geschäftsführer Ronald Maier, der am Dienstag unerwartet im Alter von nur 45 Jahren verstarb. Danach starteten die Adler gut in das Match, führten durch Petar Medic und Filip Peric mit 2:0. Doch Graz brauchte nicht lang, um in der Partie anzukommen und drehte sie bis zur achten Minute auf 5:2. Samuel Kofler und zweimal Alexander Wanitschek sorgten mit einem Tiroler Hattrick für das 5:5. Schnell war klar, wie sich diese Begegnung entwickeln würde, der Handballkrimi war vorprogrammiert. Die Führung wechselte mehrfach, zur Pause lagen die Gäste knapp mit 15:14 voran. In Halbzeit zwei ging es genauso weiter.

Sparkasse Schwaz Handball Tirol stellte in der Deckung um, ganz in den Griff bekam man die Grazer Rückraumreihe – in der Person des elffachen Torschützen Srdjan Predragovic – aber freilich nicht. Allerdings erkämpften sich die Adler mehr Bälle als im ersten Durchgang, kamen immer wieder zu Kontertreffern. Jedoch vergab man auch genug Chancen; so zum Beispiel beim Stand von 26:24, und statt plus drei für die Tiroler hieß es kurz darauf 27:26 für Graz (55.). Sebastian Spendier egalisierte. Gäste-Neuzugang Linus Weber traf jedoch zum 28:27. Die Schlussminuten wurden aber zur Spendier-Show. Zunächst traf er zum 28:28-Ausgleich. Und nach einer Parade von Aliaksei Kishou legte er das 29:28 nach. Rund 50 Sekunden hatte Graz noch Zeit. Doch im letzten Angriff gelang der Pass auf den rechten Flügel nicht, HT-Kapitän Alex Wanitschek roch den Braten und fing den Ball ab. Die Adler spielten das Match dann herunter, der Rest war Jubel und Erleichterung in der Osthalle.

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Stimmen:

Christoph Jauernik (Trainer Sparkasse Schwaz Handball Tirol): „Es war wieder so ein Herzschlagfinale – und erneut konnten wir es für uns entscheiden. Es ist großartig, mit welcher Emotion die Mannschaft in die Spiele geht, kämpferisch war das wieder ein ganz starker Auftritt. Das Publikum hat uns großartig unterstützt. Spielerisch ist sicher noch Luft nach oben, keine Frage. Unsere individuelle Klasse blitzt schon hin und wieder auf, aber insgesamt noch zu selten. Positiv ist, wie gut die Mannschaft schon die zweite, offensivere Deckung gestaltet, die Umstellung war auch heute wichtig, denn unsere 6:0 hat nicht den erwünschten Erfolg gegen die starke Grazer Aufbaureihe gebracht. Wir haben vier Punkte nach zwei Spielen, das ist natürlich sehr schön. Aber wir sehen auch, woran wir weiter hart arbeiten müssen.“

Rene Kramer (Trainer HSG Holding Graz): „Das Spiel hatte viele Parallelen mit der Hard-Partie vor einer Woche, zu unserem Leidwesen. Wir hätten wieder gewinnen können, stehen aber wieder mit leeren Händen da. Und man muss sich schon fragen warum. Wir haben das über weite Strecken sehr gut gelöst, haben tolle Chancen kreiert, müssen sicher die eine oder andere mehr verwerten. Aber wir waren sehr gut im Spiel, können uns nichts vorwerfen. Nur gegen Ende waren es dann doch zu viele vergebene Möglichkeiten oder verlorene Bälle, wir sind in der zweiten Hälfte in zu viele Konter der Tiroler gelaufen. Das hat es dann auch letztlich entschieden. Das ist es sehr bitteres Ergebnis für uns.“